Aus dem Kurs: Psychologisch geschickt und überzeugend präsentieren

Die Logik der Argumentation verstehen

Aus dem Kurs: Psychologisch geschickt und überzeugend präsentieren

Die Logik der Argumentation verstehen

Da wir alle gelernt haben, mit Worten umzugehen und uns auch verbal zu wehren, sind wir auf die Suche nach Gegenargumenten programmiert. Und immer dann, wenn wir das Gefühl haben, jemand will uns seine Meinung aufdrücken, reagieren wir entsprechend mit Gegendruck. Druck erzeugt Gegendruck. Außerdem ist der Mensch auf eine Art Fehlersuche programmiert. Und alles, was wir für falsch halten, womöglich für gefährlich, das bekämpfen wir. Und wir haben sehr ausgeprägte Antennen für Fehler -- oder vermeintliche Fehler. Das ist schließlich seit Jahrmillionen überlebensnotwendig. Manche Forscher sprechen längst nicht mehr vom Überleben des Stärkeren, sondern vom Überleben desjenigen, der Gefahren rechtzeitig erkannt hat und wusste, wie er sich schützt. Und was für eine Gefahr ist es doch, wenn jemand eine andere Meinung hat, eine aus unserer Sicht offensichtlich falsche Meinung. Je nach Charakter kommen dann noch Dinge wie Recht haben wollen, Siegen wollen oder die eigene Position zu verteidigen dazu. Auch hier: Druck erzeugt Gegendruck. Menschen neigen generell dazu, eine einmal gefasste Meinung zu verteidigen und sich vor allem nicht vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Ich meine, niemand steht doch morgens auf und denkt sich: "Oh, schöner Tag heute. Ist doch ein wunderschöner Tag mich vom Gegenteil dessen überzeugen zu lassen, was ich bisher mein ganzes Leben lang für richtig gehalten habe." Deshalb sind auch all die Argumentationstechniken, die sich Rhetoriker und Rhetorik-Trainer in Jahrtausenden haben einfallen lassen, wenig hilfreich. Es liegt nicht an der Wortwahl oder am logischen Aufbau einer Argumentation. Es ist ganz einfach: Wenn der andere sich nicht überzeugen lassen will, will er nicht -- egal mit welcher Technik. Oder? Oder gibt es doch eine Möglichkeit, andere zu überzeugen?

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