Wearables – Smarte Mini-Computer in Uhren, Brillen und Armbändern

Smartphones und Tablets haben sich bereits einen festen Platz im Alltag ihrer Benutzer gesichert. Manche Nutzer sorgen sich über Datenschutz-Fragen und sehen die neue Technik und soziale Medien zunehmend kritisch. Doch die nächste Generation der smarten Geräte ist bereits in Entwicklung. Die Branchengrößen um Google, Apple, Samsung und Co. forschen schon lange an neuen tragbaren Geräten. Jede Firma möchte als erstes ihr Produkt als Pionier am Markt positionieren wie es einst Apple mit dem I-Phone gelang. Dabei gehen die Firmen in unterschiedliche Richtung was den Trend „Wearable Computing“ angeht.

Wearable Computing

Unter „Wearable Computing“ versteht man die Entwicklung von tragbaren Computersystemen zur Datenverarbeitung. Der Unterschied zu einem herkömmlichen Laptop besteht natürlich zu aller erst in der Größe. Wearables sollen den Anwender beim Ausführen von täglichen Tätigkeiten begleiten ohne ihn zu stören. Daran lässt sich schon ein weiterer Unterschied zu einem Laptop erkennen. Bei der Nutzung der Wearables steht nicht das Bedienen des Gerätes selbst im Mittelpunkt sondern eine Tätigkeit, die durch das Wearable aufgezeichnet wird.

Die aufgezeichneten Daten werden in aller Regel an ein weiteres, oft stationäres, Gerät gesendet und dort oder in einer Cloud gespeichert. Durch die Aufzeichnung und anschließende Vernetzung der Daten kann dem Nutzer ein Mehrwert geboten werden. Aktuell zählen zum noch jungen Markt der Wearables Geräte wie Smartwatches, Smartglasses oder Fittnesstracker in Form von Armbändern. Während momentan eher private Anwendungszwecke im Vordergrund stehen, werden in Zukunft auch vermehrt industrielle Anwendungen folgen.

ABI Research geht für das Jahr 2014 von einer Nachfrage von 90 Millionen Geräten aus. Für das Jahr 2015 sind noch keine genauen Schätzungen bekannt, jedoch soll der Markt schnell wachsen. Momentan finden die meisten Geräte im Bereich „Gesundheit & Fittness“ Anwendung.

Smartwatches

Smartwatches stellen die Mischung aus Smartphone und Armbanduhren dar. Passenderweise findet sich daher auch oft die Bezeichnung „Handyuhr“. Die ersten Smartwatches waren als Ergänzung zum Smartphone gedacht und sollten Informationen des Smartphones am Handgelenk der Nutzer sichtbar machen. Auf einem großen Bildschirm sollten beispielsweise neue Nachrichten angezeigt werden oder Anrufe entgegen genommen werden ohne das Smartphone selbst zu bedienen. Durch die Weiterentwicklung technischer Sensoren und zahlreicher mobiler Apps wurden im Laufe der Zeit immer mehr Anwendungen denkbar. So könnten Bewegungssensoren in Smartwatches dafür sorgen, dass die Aktivitäten von Senioren automatisch aufgezeichnet werden und Unregelmäßigkeiten wie Stürze schnell erkannt werden. Eine solche mobile Applikation auf einer kompakten Smartwatch könnte selbständig einen Notruf absetzen und somit wertvolle Zeit bei der Rettung schaffen. Die Möglichkeiten für Anwendungen scheinen endlos.
Die Technik steckt zwar bis heute noch in den Kinderschuhen, jedoch sind bereits einige Modelle erhältlich:
• Sony Smartwatch 2
• Galaxy Gear 2
• Pebble
• LG G Watch
Auf den Geräten selbst laufen unterschiedliche Betriebssysteme der Hersteller. Beim Kauf einer Smartwatch sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass das Smartphone mit der gewünschten Smartwatch kompatibel ist. Es existieren bereits unterschiedliche Betriebssysteme wie beispielsweise AndroidWear von Android. Aber auch Apple und Microsoft wird nachgesagt bereits an eigenen Systemen zu arbeiten. Branchenkreise sind sich darüber einig, dass bis Ende des Jahres 2014 eine regelrechte Welle an Neuerungen den Smartwatch-Markt in Bewegung bringen werden. Es wird in jedem Fall spannend zu sehen welcher Hersteller sich am Markt durchsetzen können wird. Die iWatch von Apple wird von bereits von zahlreichen Anhängern des Unternehmens erwartet, ob sie wirklich kommt und ob sie „The next big Thing“ nach dem Iphone wird ist jedoch nicht sicher.

SmartGlasses

Eine weitere Generation der Wearables stellen die sogenannten SmartGlasses dar. Also intelligente Brillen, die den Nutzer interaktiv im Alltag unterstützen und sich nahtlos in sein Leben einfügen. Die Smartglasses verfügen über Sensoren, die anhand ihres Standorts und anderen Dingen Objekte selbständig erkennen können und dem Anwender automatisch Informationen darüber zukommen lassen. Denkbar sind beispielsweise Anwendungen wie Navigationssysteme für Fußgänger oder individuelle Stadtführungen für Touristen. Steht ein Tourist vor dem Brandenburger Tor könnte die Brille automatisch wichtige historische Informationen anzeigen. Aber auch in diesem Bereich sind den Anwendungen keine Grenzen gesetzt.

Die Entwicklung der SmartGlasses wird hingegen ebenfalls kritisiert. Die jetzt noch nicht zu überblickenden neuen Funktionen der smarten Brillen können zu zahlreichen Bedenken beim Datenschutz führen. So sind in den USA bereits Verbotszonen für GoogleGlasses eingerichtet worden um zu verhindern, dass Nutzer unbemerkt Dinge filmen. Ein weiterer Streitpunkt liegt bei der Verwendung der Brillen im Zusammenhang mit automatischer Gesichtserkennungssoftware: Es wäre denkbar, dass jeder Nutzer einer SmartGlass unfreiwillig oder freiwillig zu einer beweglichen menschlichen Überwachungskamera mutiert.

Aller Bedenken zum Trotz gehen Marktanalysten bis zum Jahr 2016 von einem Volumen von bis zu 6,6 Millionen verkaufter Geräte aus. Momentan mit Abstand prominentester Vertreter der Datenbrillen ist Google mit seiner Smartglass.
Neben GoogleGlass sind bereits weitere SmartGlasses auf dem Markt erhältlich:
• ION Smart Glasses
• Pivothead Smart Glasses
• EmoPulse nanoGlass-4
• Meta AR Smart Glasses
• Vuzix M100
• GlassUp AR Smart Glasses

Fittness-Armbänder

Im Gegensatz zu SmartWatches und SmartGlasses sind smarte Armbänder in erster Linie auf den Fittness-Bereich zugeschnitten. Die kleinen Armbänder besitzen Sensoren, die alle Bewegungen aufzeichnen und an ein anderes Gerät (bspw.: ein Smartphone) senden oder die Daten direkt in der Cloud speichern. Die Daten dienen dem Sportler dann der Vermessung der eigenen Leistungen und spornen ihn an am nächsten Tag mehr zu leisten. So werden zum Beispiel Schlafphasen, Anzahl getätigter Schritte oder der tägliche Kalorienverbrauch aufgezeichnet.

Die meisten Fittness-Armbänder werden mit dem Smartphone synchronisiert und durch entsprechende Apps (sowohl für Android als auch für IOS erhältlich) visualisiert. Zusätzlich lassen sich die eigenen Daten mit den Daten der Freunde vergleichen und somit regelrechte Wettbewerbe untereinander geführt werden. In den letzten zwei Jahren sind bereits einige Fittnessarmbänder erschienen:
• Fitbit Flex Armbänder
• Garmin Vivofit (119 €)
• Jawbone Up Armbänder (150 €)
• Samsung Gear Fit (199 €)

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